Erkrankungen des Bewegungsapparats – sowohl akute als auch chronische – sind weltweit die zweithäufigste Ursache für Beeinträchtigungen (nicht nur bei älteren Menschen, sondern auch bei der erwerbstätigen Bevölkerung) und eine der Hauptursachen für Fehlzeiten am Arbeitsplatz. Diese Erkrankungen führen zu einer Verschlechterung der Lebensqualität der Betroffenen und zu höheren direkten und indirekten Gesundheitskosten für die Gesellschaft.
Joint Challenge 2025: Vertiefung, wissenschaftlicher Austausch und neue Perspektiven im osteoartikulären Bereich
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Dieses Thema liegt im Fokus der zweiten Ausgabe der Joint Challenge 2025, der von der IBSA organisierten Veranstaltung, zur Förderung der wissenschaftlichen Aktualisierung und des multidisziplinären Austauschs über Innovationen im osteoartikulären Bereich. Der Kongress fand am 21. und 22. März in Baveno (Italien) statt und brachte mehr als 300 Spezialisten aus verschiedenen Ländern, darunter Orthopäden, Rheumatologen, Sportmediziner und Physiotherapeuten zusammen.
Im Rahmen der Joint Challenge 2025 bekräftigt IBSA sein Engagement in der medizinischen Ausbildung und in der Prävention mit der Überzeugung, dass Innovation Hand in Hand mit der kontinuierlichen Weiterbildung der Fachleute gehen muss, um die Lebensqualität der Patienten zu verbessern und eine immer bessere Therapietreue zu fördern.
EIN EVENT FÜR FORTBILDUNG UND INNOVATION IM UMGANG MIT SCHMERZEN
Von der Bedeutung der neuen Technologien bis hin zur individuellen Behandlung bot der Kongress einen umfassenden Überblick über die Herausforderungen und Perspektiven bei der Behandlung von muskuloskelettalen Erkrankungen und deren Folgen, und rückte verschiedene Schwerpunkte in den Fokus, darunter:
- Die Auswirkungen muskuloskelettaler Erkrankungen auf die Gesellschaft, die Notwendigkeit eines personalisierten Ansatzes bei akuten und chronischen Schmerzen und die Entwicklung von Diagnosemethoden;
- interdisziplinäre Ansätze zur Behandlung von Schmerzen des Bewegungsapparats;
- die Behandlungsstandards und die neu aufkommenden Behandlungen für akute und chronische Schmerzen, mit besonderem Augenmerk auf den gezielten Einsatz von Medikamenten und komplementären Therapien;
- die Personalisierung des Schmerzmanagements in der Primärversorgung mit Instrumenten und Protokollen, die darauf ausgelegt sind, die Therapietreue zu verbessern und den Behandlungsweg des Patienten zu optimieren;
- die Viskosupplementation, d. h. die intraartikuläre Infiltration von Hyaluronsäure, mit einer Analyse der aktuellen Ergebnisse und der Zukunftsperspektiven, sowohl in der Behandlung der Osteoarthrose als auch in der Sportmedizin;
- die Bedeutung frühzeitiger Eingriffe, um die Entwicklung chronischer Erkrankungen zu verhindern und die Lebensqualität zu verbessern.

Viel Raum wurde auch den neuen Technologien gewidmet, darunter dem Einsatz von virtueller Realität beim Umgang mit Schmerzen bei der Arthrosebehandlung und der wachsenden Rolle der künstlichen Intelligenz in der muskuloskelettalen Medizin: unverzichtbare Instrumente, die neue Perspektiven in der Früherkennung, der Wahl der Behandlung und der Vorhersage der Krankheitsentwicklung eröffnen.
Schliesslich wurden multidisziplinäre Ansätze zur Behandlung traumatischer Verletzungen des Bewegungsapparats diskutiert, wobei der Schwerpunkt auf pharmakologischen und nicht-pharmakologischen Strategien sowie auf dem Beitrag der pharmazeutischen Technologie zur Optimierung der Therapieadhärenz lag.
VON DER FORSCHUNG ZUR KLINISCHEN REALITÄT: DIE ZENTRALE ROLLE DES PATIENTEN
Die Veranstaltung ermöglichte es auch, direkte Erfahrungsberichte von Personen zu hören, die täglich mit Erkrankungen des Bewegungsapparats leben oder Erfahrungen mit Gelenkverletzungen gemacht haben, wodurch die wissenschaftliche Debatte um einen entscheidenden Gesichtspunkt bereichert werden konnte.
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Zu den Gästen zählte auch Daniel (Dani) Pedrosa, der berühmte spanische Motorradrennfahrer, dreimaliger Weltmeister (2003, 2004 und 2005) und Gewinner von 54 Grand Prix. Pedrosa teilte seine Erfahrungen und erzählte von seiner Karriere, seinen Siegen, seinen zahlreichen Verletzungen (Schlüsselbein, Hände, Handgelenke, Hüfte) und seinem Reha-Prozess. Der Arzt, der ihn operiert hat, Dr. Robert Soler, zeigte Bilder seiner letzten Operation am Schlüsselbein und erläuterte alle Phasen des Eingriffs.
Ein weiterer Schlüsselaspekt der Joint Challenge 2025 war die aktive Beteiligung von Patientenverbänden. Im Gespräch mit Ärzten und Forschern haben die Verbände auf die wichtigsten Schwierigkeiten bei der Behandlung chronischer Schmerzen und der Therapietreue hingewiesen und dabei die Bedeutung eines integrierten Ansatzes hervorgehoben, der pharmakologische Innovationen, Rehabilitation und psychosoziale Unterstützung kombiniert. Insbesondere wurde die Notwendigkeit individuellerer Therapiepfade, einer effektiveren Kommunikation zwischen Arzt und Patient und einer besseren Zugänglichkeit zur Betreuung deutlich.